Das wünscht man sich. Kurz vor Weihnachten für einen Werbespot gebucht zu werden. Schon allein, wenn man davor mal wieder knapp bei einem anderen Casting von der Shortlist gestrichen wurde. Es ist wie Lotto spielen. Man weiß nie, ob die Zahlenkombination stimmt und hofft doch sehr darauf.

Bei diesem Dreh hatte ich die Aufgabe meine liebeskummerkranke Tochter, die beim Casting noch ein Sohn war, mit Hilfe von Google Home – der Alexa, die man bei Saturn erhalten kann- auf andere Gedanken zu bringen.

Doch bevor es dazu kam, sah ich vielen Menschen beim arbeiten zu. Ich überbrückte meine Zeit, um herauszufinden, was wohl jeweils der Job war. Am meisten faszinierte mich ein Mann, welcher das ganze Haus auspolsterte, indem wir drehten. Jeder Türrahmen wurde eingepackt, jeder Weg abgedeckt. Man wollte wohl versicherungstechnisch abgesichert sein? Schließlich wurde schweres technisches Gerät reingeschleppt. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob wirklich alles benutzt wurde?

Jeder nahm seine Arbeit sehr ernst. So auch ich. Dann ist es auch nicht verwunderlich, dass mir manchmal, aufgrund der peniblen Einrichtung und Korrektur der Bilder an der Wand hinter mir, der Zimmereinrichtung im allgemeinen und des Pullis, den ich trug, auch der Gedanke aufkam, ob die Umgebung eine größere Bedeutung und Ausstrahlung hat, als das, was man als Darsteller anbietet. Aber das ist halt Werbebusiness. Vor allem  müssen die Bilder stimmen. Ich habe gemerkt, ich kann damit umgehen.

Die größte Erkenntnis dieses Werbetages war jedoch, dass man auch sein Haus für Filmcrews vermieten kann. Ob das vielleicht auch etwas für uns wäre? So unaufgeräumte Kinderzimmer, wie im Werbedreh, haben wir jedenfalls auch im Angebot.

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